Markov – Herleitung

TL;DR

In diesem Artikel wird der versicherungsmathematische Markov-Ansatz anschaulich hergeleitet. Vgl. den Artikel Markov-Einleitung für eine Einleitung.


Es sei

eine Markov-Kette zu den diskreten Zeitpunkten k, …, n auf der endlich abzählbaren Zustandsmenge

mit den Übergangswahrscheinlichkeiten

(Für allgemeine Symbole siehe Symbolverzeichnis.)

Beispiel

Mit dem bei Lebensversicherungen gebräuchlichen Zustandsraum

sowie

mit Eintrittsalter x folgt, dass

eine Markov-Kette ist. Ein möglicher Pfad für k = 0 und n = 10 wäre beispielsweise

d.h. die versicherte Person verstirbt zwischen den Zeitpunkten j = 4 und j = 5.

Stochastische Prozesse

Weiterhin sei

ein stochastischer Prozess, der Zahlungen im zufälligen Zustand Zk zum Zeitpunkt k abbildet. Und es sei

ein stochastischer Prozess, der Übergangszahlungen zum Zeitpunkt k + 1 beim Wechsel vom Zustand Zk in den Zustand Zk+1 abbildet. Dann ist

die Zufallsvariable für den Barwert der Zahlungen und Übergangszahlungen zum Zeitpunkt k. Die (deterministische) Diskontierungsfunktion v(k, j) zinst dabei alle Zahlungen und Übergangszahlungen auf den Zeitpunkt k ab. Für konstanten Rechnungszins und jährliche Kalkulation gilt

Man kann diese Formel auch rekursiv definieren:

Bedingter Erwartungswert

Interessant ist nun der bedingte Erwartungswert der Barwertzufallsvariable unter Kenntnis des aktuellen Zustands Zk = z. Dieser Erwartungswert wird im Folgenden mit Vk(z) bezeichnet.

Dies ist gerade die im Artikel Markov-Einleitung dargestellte Deckungskapitalformel (Thiele’sche Differenzengleichung) mit

q. e. d.

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